Der preußische Velmerstot
Velmerstot steht eigentlich für Veldromer Stoß und entstand aus dem Namen der nahen Orte Feldrom - Veldrom (Felder zu Drohme) und der Bezeichnung Stot (=Steilhang). Diese markante kahle Bergwölbung ist ein beliebtes Ausflugsziel mit lohnenswerten Aussichtsmöglichkeiten. Die Lippische Velmerstot (441 Meter über NN) ist durch einen flachen Sattel von der Preußischen Velmerstot (468 Meter über NN) getrennt. Zerklüftete Neokomfelsen der Lippischen Velmerstot starren bizarr über den Heidekopf empor. In einen Stein gehauene Weg- und Richtungsweiser zeigen die umliegenden Städte mit jeweiliger Entfernung an. Besonders schön ist von hieraus die Aussicht auf das lippische Bergland - das Land der hundert Berge.

Auf dem Aussichtsplateau stehend sieht man von hieraus den Teutoburger Wald mit dem Hermannsdenkmal, das lippische Berg- und Hügelland, die Lemgoer Warte, dahinter das Wesergebirge, die hohe Asch und die Pyrmonter Berge. Davor erscheint der Winterberg und die Heineberge bei Blomberg, die Talsenke bei Schieder, den Schwalenberger Wald mit der auf einem Felsen thronenden Schwalenburg, das Köterbergmassiv mit der kahlen Berghöhe, rechts dahinter der breite Solling, südöstlich der Kegel des Desenberges und dahinter verschwommen die hessischen Vulkanhügel. Wirklich ein einmaliger Blick über die Landschaft.

 


Ein ideales Panorama                                                                                             01.09.2004
Am Freitag wird der neue Aussichtsturm auf dem Velmerstot eingeweiht
VON GÜNTER BROMBACH

  Spezialkran: Der Turm auf dem Velmerstot wurde mit schwerem Gerät aufgebaut – hier ist das Treppenhaus zu sehen.
(FOTO UWE MÜLLER)
   

Kreis Höxter. Hoch über den Talauen von Sandebeck und Feldrom erhebt sich mit 468 Metern der höchste Berg des Eggegebirges, der Prußische Velmerstot. Mit der Eröffnung des neuen Aussichtsturmes auf der höchsten Erhebung des in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gebirgszuges hat der Wanderer jetzt noch einen besseren Panoramablick. Er schaut praktisch aus rund 478 Metern Höhe über ein geschütztes Waldreservat an der Peripherie von Hochstift und Lippe.

Als das Gebiet um den Velmerstot, der noch einen lippischen Nachbarn gleichen Namens mit 441 Metern Höhe nur wenig entfernt in nördlicher Richtung hat, militärische genutzt wurde, gab es hier keinen Wanderweg. Das Areal war Sperrzone. Nach Aufhebung der Sperre wurde das einmalig schöne Gebiet um den höchsten Berg der Egge renaturiert und neu gestaltet. Erst vor rund einem Jahr entstand hier der Eggeweg, der seinen historischen Verlauf am Velmerstot nimmt. Von dieser Höhe bieten sich einmalig schöne Rundblicke bis weit über das Paderborner Land auf der einen Seite und auf die Höhen des Weserberglandes.
Bald entstand auch die Überlegung, ob die "Krone" der Egge nicht einen Aussichtsturm erhalten solle. In den letzten Wochen gab es viel Bewegung auf den Wegen zum Velmerstot. Mit schwerem Gerät nutzte man beim Bau des Turmes alte Militärwege.
Jetzt krönt die Spitze der Erhebung der über 16 Meter hohe Turm, von dessen Plattform am 3. November 2004 viele Menschen ins Land schauen werden, wenn Staatsekretär Dr. Thomas Griese (NRW-Umweltministerium) die weit ins Land sichtbare Konstruktion einweihen wird. 


 Velmerstot keine Sperrzone mehr

Teilstück des alten Eggewegs wieder begehbar                                         23.08.2003

VON HUBERTUS GÄRTNER

Seit dem Jahre 1964 war der Preußische Velmerstot für das Publikum absolut tabu gewesen. Die NATO hatte dort ein elf Hektar großes Gelände abgesperrt und zur Sicherheitszone erklärt. Luftabwehrstellungen wurden gebaut. Deren „Nike“- und später „Patriot“-Raketen wiesen zur Abschreckung in Richtung Osten.

  Als die NATO-Truppen im Jahre 1994 abzogen, blieben breite Asphaltstraßen, Munitionsbunker, Soldatenunterkünfte und ein hoher Funkturm im Wald zurück. Der Bund und das Land NRW verständigten sich darauf, das gesamte Gelände zu renaturieren. Unter der Leitung des Forstamtes Paderborn wurden sämtliche Militäranlagen zurückgebaut. Im Frühjahr fiel als Letztes der Funkturm.

„Forstwirtschaftliche Ziele werden auf dem Gelände nicht mehr verfolgt“, sagt Konrad Thombansen, Dezernent im Forstamt Paderborn. Auf dem Preußischen Velmerstot, der genau 27 Meter höher als der benachbarte Lippische Velmerstot ist, geht es in Zukunft nur noch um Landschaftspflege, Artenschutz und Erholung. Wegen der schönen Aussicht werde man dafür sorgen, dass die Fläche waldfrei bleibe.

Auf dem ehemaligen Militärgelände wurde Heide gesät. Bergheiden, so der Forstamts-Dezernent, stellten eine „historische Nutzungsform der Egge“ dar. Im Mittelalter trieben die Bauern ihr Vieh auf die Egge, damals konnten dort Bäume kaum gedeihen. Eine Aufforstung fand erst Mitte des 19. Jahrhunderts statt. 


 

Bedingt durch diesen Rückbau hat sich auch das Betriebsgebäude "verwandelt". Früher waren hier die Trafostation der Raketenstellung und DB0UG mit anderer Betriebsfunktechnik beheimatet. Ein Teil dieses Gebäudes wurde abgerissen und der Rest mit einem neuen Dach versehen und verkleidet.  

 

 

 

 

 

 

 


Es ist nur noch ein Teil übriggebleiben. Jetzt neu verkleidet und mit neuem Dach.